Immer in den ersten Monaten des Jahres sind sie wieder überall unterwegs – keuchende Jogger mit meist hochrotem Kopf und gehetztem Blick. Und so wie jedes Jahr aufs neue, lichtet sich das Läuferfeld bereits nach wenigen Wochen relativ schnell. Weshalb misslingt denn eigentlich so vielen ambitionierten Sportlern der Laufeinstieg?

Vielleicht sind es ja gerade einige der folgenden, weit verbreiteten Gedanken und Meinungen die regelmäßig das persönliche läuferische Scheitern bedeuten:

… laufen kann doch jeder, da benötige ich keinen Trainer

… ohne Plan läuft es immer besser

… ein Halbmarathon, das sollte dieses Jahr noch machbar sein

… nur alleine laufen macht wirklich Spaß

… ich lass mich doch nicht von Nordic Walker überholen

… viel hilft viel, für 30 Minuten gehe ich bestimmt nicht aus dem Haus

… aufwärmen kannst du vergessen, ich lauf mich warm

… Krafttraining? Ich will doch nicht aussehen wie Hulk

… der Laufschuh ist egal, Hauptsache die Marke/Farbe passt zum Outfit

… eine Lauf/Gehanalyse ist nur etwas für Fortgeschrittene

… es regnet, es ist windig, heute habe ich keine Lust, aber morgen bestimmt

… einmal die Woche laufen reicht völlig aus

… was denken wohl die anderen

… meine Pulsuhr hat immer recht

… große Schritte bringen mich schneller ans Ziel

Und doch ist es mit dem Laufen so, wie in jeder beliebigen anderen Sportart auch – mit individuellem Plan, vernünftiger Anleitung und einem realistischem Ziel vor Augen wirst du langfristig Erfolg haben.


Werbung

20 Kommentare

  • Was mir extrem aufgefallen ist: die Laufanfänger setzen sich immer höhere Ziele. Früher wollte man es schaffen 1 Stunde am Stück zu laufen, im Anschluss mal nen 10er unter 1 Stunde finishen. Jetzt MÜSSEN Laufanfänger direkt nen Halbmarathon laufen. Oder gar Marathon (wie lang ist eigentlich der Marathon in Hamburg??)

  • Hi, der Hauptgrund mit, warum Menschen nach Weihnachten mit dem Laufen anfangen MÖCHTEN, ist wohl dass sie zu viel über die Feiertage gespachtelt haben, da zwickt es überall – Sport ist angesagt – und dann läuft man halt mal, viel zu schnell, viel zu viel, man hört es, wie es dampft, wenn man an solchen Debütanten vorbei läuft. Und dann merken sie, dass es auch anstrengend sein kann – und hören bald damit auf.

    Mein Tipp: Sich einer Laufanfängergruppe anschließen – gemeinsam geht alles besser – und der, der sich um diese Menschen kümmert, ist meist ein erfahrener Läufer. Sie bleiben am Ball, das kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen, denn auch ich leite seit vielen Jahren mit Erfolg Anfängerkurse.

    In diesem Sinne – morgen früh ist es wieder soweit ! ?

    • Bin ganz deiner Meinung. Unter professioneller Anleitung kann eigentlich fast jeder, der möchte zum Läufer werden.

      Viel Erfolg morgen mit deinem Laufeinsteigertraining. Arbeitest du da nach einem festen Plan oder gehst du ganz individuell auf die Teilnehmer ein?

      • Individualität gehört dazu, nur so kannst du die Leute motivieren und halten, dieser Kurs läuft unter dem Titel “ Laufen ohne Schnaufen “ für Läufer und Läuferinnen ohne Wettkampfambitionen, sondern nur der Bewegung willen. Sie haben Feuer gefangen und kriegen nicht genug – und das alleine ist für mich schon ein großer Erfolg . Wenn sie 10 km am Stück laufen können, entlasse ich sie !

  • Selbst für „Nordic Walking“ ist es sinnvoll sich erst mal einen Trainer zu nehmen. Beim Joggen ist das vermutlich noch viel wichtiger. Viele geben auf, weil es nicht gleich so klappt wie sie es gerne hätten. Übrigens ist das im Fitnessstudio genau dasselbe. Im Januar kommen ganz viele „NEUE“, die sich einweisen lassen. Im Mai sieht man fast niemand mehr, denn viele halten einfach nicht durch. Ich mache das jetzt seit 2011 und hoffe, es noch lange machen zu können. Liebe Grüße, Sigrid

  • Ganz ehrlich, die meisten orientieren sich an genfalschen gesellschaftlichen Leistungsnormen. Halbmarathon ist das mindeste und gut aussehen muß man dabei auch noch.

    Die/ der eine oder andere wird es ja wissen, ich bin 33 Jahre gelaufen, habe nie einen Trainer gebraucht oder professionelles Lauftraining ( mal abgesehen davon, daß soetwas „damals“ nicht online gab und ich echt nur in einem Sportverein ). Nach meinen ersten Lebensjahren, so bis etwa 15/ 16 Jahren war ich bis auf Schulsport eher unsportlich. Dann muß irgendwas in meinem Köper gesagt haben…
    …jetzt mach mal ! Und seit dem bin ich am Stück quasi ohne Unterbrechung am machen. Ziel ist immer einfach Spaß daran haben und zwar ohne Leistungsdruck, Trainer und schön aussehen.

    Die meisten Menschen haben schlichtweg verlernt sich zu bewegen. Und irgendwann, oder eben meist nach den Feiertagen, kommt der Hammer. Manchmal kommt der Hammer aber auch zu spät. Wenn der Arzt dann sagt, das mit dem Herzen & Körpergewicht, darüber sollten wir uns nochmal ernsthaft unterhalten.

    So einen Lauftreff haste ich mal gemacht. Lockeres Laufen, Geheinheiten, immer im Wechsel. es waren nicht viele, aber es war nett und ihnen hatte es Spaß gemacht. Ich für mich habe auch einfach nimmer nur die Uhr mitlaufen lassen. Strecken hate ich genug und so konnte ich nach Spaß, Lust & Laune wechseln.

    • Spaß an der Bewegung, ohne Leistungsdruck, aber doch intensiver als ein bisschen Kuschelfitness sind glaube ich die Schlüsselpunkte für langfristige körperliche Leistungsfähigkeit.

Einen Kommentar hinterlassen